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Dienstag, 14. August 2012

Mars One - Selbstmord Mission zum Mars ?!

Vor wenigen Tagen, erschien in den GNews eine Meldung zum geplanten, staatlich unabhängigen  Mars One Projekt. Besagtes Projekt plant lt. der Webseite eine bemannte Marsmission ab dem Jahre 2023. Das ganze soll dort, wie ua. der FAQ zu entnehmen ist, ca. 6 Milliarden US Dollar kosten (ungefaire Einschätzung). Finanziert werden soll es über das Prinzip einer Reality TV Show (Trumanshow ähm. hier vielleicht Marsmanshow läßt grüßen). lt. der Webseite werden zunächst 4 Astronauten dorthin befordert, mittels spartanischen Mitteln des heute technisch Möglichen. Das ganze ist jedoch ein One-Way-Ticket ohne die Möglichkeit einer Rückkehr, dh. dort landen, dort leben, dort soziale Strukturen aufbauen, dort arbeiten, dort alt werden und schliesslich nach einem langen erfüllten Leben dort sterben.

Es ist vorgesehen alle paar Jahre weitere Gruppen mit jeweils 4 Astronauten dort zu landen, damit allmählig eine kleines Dorf entsteht. Das klingt ja alles ganz schnuckelig, jedoch scheint es mir objektiv gesehen völlig irrational, jedenfalls langfristig, selbst wenn ich vielleicht selbst gern dabei wäre. Die Seite scheint sich jedenfalls in einigen Punkten selbst zu wiedersprechen, so ist zB. auf dem Preview Video zu sehen, wie man sich die Marsbasen für jeweils 4 Astronauten vorstellt, die Dimensionen passen hierbei nicht wirklich zu den Angaben in der FAQ. Auch wenn das ganze eine Vision des Ziels darstellt, ist zB. bei der Geräumigkeit des Ganzen davon die Rede, das auf dem Zielplaneten jedem Bewohner ein Wohnbereich von ca. 50 m²  (Stichwort Merotop) zugehörig ist, was eine Gesamtfläche von 200 m² ausmacht. Diese Habitate nutzen dabei eine Entfaltungstechnik (vor einigen Jahren wurde bereits ein Modellversuch solcher komprimierten Wohneinheiten erfolgreich durchgeführt, jedenfalls direkt im Raum zu Probezwecken durch ein Raumfahrtunternehmen). Das Verfahren klingt logisch, da ein Transport von Fertigmodulen in der Größe sicher jegliches Kostenlimit übersteigen würde. Auf der anderen Seite ist ein Modul auf dieser Basis langfristig gesehen sicher nicht ganz unanfällig für Materialermüdung und andere Unwegbarkeiten. Was das Vorschauvideo angeht, so sind diese Habitate doch deutlich kleiner als 200 m² visuell dargestellt, jedenfalls im Bezug auf herzustellene Lebensmittel und Sauerstoff Farmen. Ich würde mir vorstellen, das wenn man schon auf dem Mars sesshaft wird, das zu den Aufgaben gehören dürfte diese Dinge selbst zu produzieren, da ein Transport der nötigen Resourcen vom Mutterplaneten zur neuen Welt auf dem Zielplaneten vermutlich logistisch unrealistisch ist.

Apropos neue Welt, auch der Vergleich mit Entdeckung der neuen Welt hinkt etwas, zumal, um mal bei Columbus zu bleiben, dieser zwar am Zielort eintraf, jedoch garnicht mal dort landete wo er eigendlich hin wollte und die Mannschaft aus deutlich mehr Mitgliedern bestand von denen auch viele im Rahmen der Reise verstarben. Auf Basis dessen, selbst wenn man einen Vergleich ziehen könnte und eine Prozentangabe errechnen könnte aufgrund des Verlustes an Menschenleben bei der Columbusreise mit der ersten Reise dieser Art mit einer 4 köpfigen Besatzung, glaube ich kaum das man mit dem lt. Mars One sinnbildlich besagten linken Bein auskommen würde um den Traum zu verwirklichen.

Ausserdem dauerte es bei Columbus nicht allzu lange, bis eine gewisse Unabhängigkeit erklärt wurde, und man sich von der Krone trennte, was bei im Vergleich dazu bei einer Marsmission dieser Art sicher ungeahndet bleiben dürfte. Was soll man da machen ? Jemand hinschicken der sagt "Du, du, du, mach das nicht nochmal" ? - Klingt nicht sehr warscheinlich in meinen Augen.

Die Finanzierung soll lt. der Seite wie bereits erwähnt überwiegend durch eine Reality Show vorangetrieben und finanziert werden, ich meine wie realistisch ist das, das jemand der ein mal da ist, länger als ein paar Jahre auf dem Mars in einer Dose hockt noch Lust verspührt das buchstäblich jeder der möchte, über die Blasenfunktionalität oder das Aufkommen von Meteorismus bei sich bescheid weis. Ich vermute einfach mal ganz Zart, solange da keine TV Produzenten und Security Personal rumlaufen, dürfte es nicht allzu lange dauern bis der Eine oder Andere der 4 auf die Idee kommt einfach die Kameras zuzukleben.

Ich ziehe auf den Planeten X und nehme mit
eine Zahnbürste,
eine Rolle Klebeband,
und eine Zyankalikapsel

Bei einer Reality Show gibts eigendlich immer (jedenfalls soweit mir bekannt ist) ein lohnendes Ziel. Die Frage ist doch welches lohnendes Ziel hat man noch wenn man ohnehin schon mal da ist wo mal hinwollte ? Die Chance auf eine Heimreise ? Das wäre doch was, oder nicht ? Nur dann ist die ganze Geschichte Sinnlos, da es ja um den Aufbau von sozialen Strukturen und der Erkundung einer neuen Welt geht, jedenfalls für die Reisenden, das es prinzipiell um das große Geld und Einschaltquoten gehen könnte lassen wir vorerst mal aussen vor.

Vermutlich wurden die neuen Marsianer zwar noch ihre Arbeit verrichten, für sich selbst sorgen, jedoch persönlich gesehen mit der Zeit gewissen Verhaltensweisen entwickeln die an die Abgestumpfheit und Gleichgültigkeit der Protagonisten des SciFi Klassiker Film "Dark Star" erinnern.


Die Kameras würden abgedunkelt, und nur noch das Mindestmaß an Informationen übermittelt. Selbst mit noch so viel Intusiasmus und Selbstaufgabebereitschaft dürfte irgendwann der Breakpoint erreicht werden, zumal es eben nach der aktuellen Planung ein One-Way Ticket ohne Wiederkehr ist. Selbst wenn man Leute findet die dazu bereits sind, sich freiwillig ein Leben lang in eine Dose in der Wüste einsperren zu lassen, ähnlich eines Inhaftierten mit lebenslänglich, dürften letztere ggf. immer noch mehr Freiheitsgrade zur Verfügung haben.

Auch die Produktion der benötigten Rohstoffe und Grundlagen des Lebens sind meiner Ansicht nach nicht abschliessend durchdacht. So gab es bereits vor einigen Jahren mehrfach Versuche ein völlig unabhängiges Ökosystem unter eine Kuppel hermetisch abgeschnitten von der Außenwelt auf der Erde zu schaffen, bisher scheinen alle diese Versuche kläglich versagt zu haben, ein gutes Beispiel für einen solchen Versuch ist die Biosphäre 2 wo immerhin 2 Jahre überleben möglich war, dies jedoch nur unter speziellen Bedingungen und natürlich dem Lichteinfall wie man ihn auf der Erde hat. Ein solches Konstrukt auf dem Mars zu schaffen, dürfte deutlich die Möglichkeiten eines solchen Projektes zum gegenwärtigem, technischen und finanziell machbarem Stand überschreiten.

Um jedoch fair zu bleiben bleibt zu sagen das es vor einigen Jahren ein weitestgehend erfolgreiches Experiment dieser Art gab, das russische Bios-3 Project verwendete ein bei weitem kleiners Habitat mit einem in sich abgeschlossenen Ökosystem, hierbei kamen primär Algen zur Luftaufbereitung zum Einsatz. Weitere informationen diesbezüglich lassen sich auf der russischen Seiten der International Center for Closed Ecosystems (übersetzt ins deutsche) finden. In diesem Zusammenhang wäre noch zu erwähnen das die Habitate in den beschreibenden Bildern in der Erweiterungs (Aufbau von Infrastruktur) gewisse Ähnlichkeiten mit dem Laboratory Biosphere Project der Global Ecotechnics Corporation aufweisen.

Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 9. August 2012

Curiosity RAW Images in 3D


Da bereits die ersten RAW Images von Curiosity (MSL Mission der NASA) veröffentlicht wurden, und einige davon bereits als anaglyphischen 3D umrechenbar sind habe ich mal ein kleines Tool programmiert, welches die Bilder per Side-by-Side verfahren aneinander kettet. Damit ist dann dem stereoskopischen Betrachten mittels eines polarisations Monitors oder TV kein Bein mehr gestellt. Die fertigen Bilder lassen sich dann zB. mit dem Tridef 3D Viewer am Monitor betrachten, oder aber am 3D TV (umgeschaltet auf Parallax-Barriere 3D; FullSBS).

Die RAW Images der NASA zur MSL Mission sind zu finden unter:

Das kleine 3D Stereo SBS Combiner Tool von mir ist zu finden unter:


So sieht das Tool aus (habe hier mal zwei Bilder der Navigationskameras geladen:
3D Stereo SBS Combiner Tool Picture

Und hier das fertig gekettete Side-by-Side Image der Navigationskameras von Curiosity:
Curiosity SBS 3D Image


Mittwoch, 8. August 2012

Curiosity Rover Foto in 3D umgerechnet

Am 6. August 2012 um 05:31 Uhr (UTC) landete der Marsrover "Curiosity" im Zuge der MSL (Mars Science Laboratory) Mission der Nasa erfolgreich nach 7 Minuten des Schreckens erfolgreich im vorgesehenen Landegebiet des Gale Krates (5,4° S / 137,8° E) in der Mount Sharp Region auf dem Planeten Mars.

Die besagten "7 Minuten des Schreckens" waren gefühlt auch echter Psychoterror, ich saß da mit dem Morgenkaffee in der Hand und folgte gebannt dem was im Livefeed übertragen wurde, das endete glücklicherweise mit der erfreulichen Meldung "Landing confirmed" nach realistisch gesehen "kurzer Zeit", welches sich mittendrin jedoch wie eine Ewigkeit anfühlte.
Als dann die ersten kleinen Thumbnails vom sicher stehenden Rover (Front und Heck) eintrudelten, war ich sehr erleichtert, hatte ich doch die Mission von Anfang an mitverfolgt und mich regelmäßig über die neusten Entwicklungen informiert.

Das erste Bild in höherer Auflösung (immer noch in Graustufen) da es vermutlich mit einer Navigationskamera für die Roverausrichtung aufgenommen worden war, zeigte bereits einige Umgebungsmerkmale der Landeregion.


Da diese Aufnahme mit soetwas wie einer Fischlinse aufgenommen worden zu sein scheint, habe ich dieses Bild mal unter Abschnitt der Überlappungen entzerrt und die Farben entsprechend anderer Marsaufnahmen (Farbtransfer) angepasst, das Resultat sieht dann so aus:


Die bearbeitete Fassung ist natürlich nicht perfekt jedoch zeigt sie die Umgebung doch etwas "realer" als man es durch die Fischlinse wahrnimmt. Ich finde es so jedenfalls ganz nett. Das dafür verwendete Programm ist das Tool "ShiftN 3.6" welches in der Lage ist (wenn auch nicht mit der automatischen Bildanalyse) die Biegung aufzuheben (sofern man alle Regler bis auf den zweiten ganz nach rechts schiebt). Der Rest dh. der Farbtransfer findet dann ganz simpel in Paint.Net statt. Vielleicht bastelt ja jemand mal ein Macro um beide Schritte in einem Programm zu vereinen um für solche Kameraaufnahmen ein Realbild generieren zu können.

Wenn man das ganze mal etwas weiterspinnt und eine virtuelle DephtMap hinzufügt (habe mir mal die Mühe gemacht), dann kann man damit bereits eine 3D Aufnahme erstellen, die sich problemlos mit jedem x-belibigen, polarisiations 3D Monitor oder Fernseher in hochgerechnetem FullHD betrachten läßt, und bekommt den Eindruck vor Ort zu sein :)

Das Neuberchnete Bild sollte aufgrund der Zeilensprungtechnik auf Vollbild betrachtet werden, ein Umschalten auf einen 3D Modus am TV oder Monitor ist nicht erforderlich, solange das Betrachtungsgerät 3D nach dem linearen Polarisationsverfahren unterstützt und man natürlich die 3D Brille aufhat (ausser bei den Brillen losen Modellen versteht sich).


(Curiosity 1st Picture recalculated in linar, polarized, stereoscopic 3D at FullHD)


Vorschau:

Leider kann ich das 3D Bild hier nicht "normal" ablegen, da ansonsten die Tiefeninformation verlohren geht (getestet), daher habe ich es auslagern müssen (siehe der Link über der Vorschau), dort das Bild abspeichern und auf dem Anzeigegerät einfach betrachten, dann sollte es gut zu sehen sein.
...
Rover sammelt Daten und Proben auf dem roten Planeten: Marsfahrzeug „Curiosity“ schickt erstes Farbfoto zur Erde - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/diverses/rover-sammelt-daten-und-proben-auf-dem-roten-planeten-marsfahrzeug-curiosity-schickt-erstes-farbfoto-zur-erde_aid_795415.html